„Dort unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird“ mit Klaus-Dieter „Pitti“ Petersen

Die Corona-Pandemie ging auch an dem Programm der Deutschen Handball Trainer Vereinigung (DHTV) nicht vorbei: Zahlreiche Veranstaltungen konnten nicht stattfinden; der Austausch, der das Netzwerk auszeichnet, war nur eingeschränkt möglich. Nun herrscht jedoch Aufbruchsstimmung: Für das Jahr 2023 hat sich der Vorstand viel vorgenommen. Klaus-Dieter Petersen, seit 2009 Vorsitzender der DHTV, blickt im Interview voraus und verrät, was er und seine Kollegen alles geplant haben … 

Mitte Oktober hat der Vorstand der DHTV in Hennef getagt. Worüber habt ihr gesprochen? 

Es war erst einmal schön, dass wir alle endlich mal wieder zusammen gekommen sind. Fünf Vorstandsmitglieder waren vor Ort, Alexander Haase war per Videocall zugeschaltet. Wir haben die Chance genutzt, um uns auszutauschen und im Rückblick darüber gesprochen, was wir in den letzten Monaten machen konnten – wie zum Beispiel die Trainerfortbildung gemeinsam mit den Schiedsrichtern in Potsdam oder die Ticketangebote für das Final4 im DHB-Pokal und der Champions League. Der Schwerpunkt lag jedoch auf dem Ausblick in die kommenden Monate. Wir haben beschlossen, dass wir unser Angebot wieder steigern wollen.

Worauf dürfen sich eure Mitglieder freuen? 

Unsere Jahreshauptversammlung wird im April 2023 in Köln stattfinden – zusammen mit dem Final4 um den DHB-Pokal. Außerdem werden wir bei der U21-Weltmeisterschaft im Juni 2023 vor Ort sein. Am Finalwochenende soll es eine Trainerfortbildung im Raum Berlin/Potsdam geben; auch am Spielort in Magdeburg wollen wir unsere Mitglieder begleiten und sie zum Beispiel zu einer Nachmittagsveranstaltung inklusive Spiel einladen.

Außerdem wollen wir Nachwuchstrainer zu dem großen Jugendturnier, das vor dem Supercup stattfindet, zusammenholen und mit ihnen das Turnier begleiten. Der Abschluss der Maßnahme wird der Supercup sein.

Wir wollen zudem die Landesverbände, die daran Interesse haben, gerne bei der C- und B-Trainerausbildung unterstützen. Mit dem HV Saar sind wir dazu bereits in Gesprächen, wie man im Amateurbereich eine Trainerfortbildung gemeinsam mit einem interessierten Verein organisieren könnte und wie wir als DHTV helfen könnten.

Für die Schiedsrichter unter unseren Mitgliedern wird Marc Fasthoff frei zugängliche Online-Schulungen anbieten. Die Reihe wird den Namen „Volle 60 Minuten tragen“ und monatlich zu verschiedenen Themen stattfinden. Der Auftakt findet im November statt.

Mit den Trainern werden wir nachziehen und das Projekt  „Volle 60 Minuten live“ initiieren. In dem Rahmen wollen wir Trainer punktuell zu Bundesliga- oder Champions-League-Spielen zusammen holen. Wir treffen uns, schauen das Spiel und diskutieren anschließend darüber.

Das ist in der Tat ein deutlich bunteres Programm als zuletzt … 

Es wird Zeit, dass wir ein bisschen rauskommen aus dem Trott (lacht). Diese Dinge sind alle geplant, jetzt geht es in die konkrete Umsetzung. Die DHTV wird zudem bei den vier Workshops des DHB im kommenden Jahr ebenfalls vertreten sein. Da findet die erste Veranstaltung im März zum Thema „Frauenhandball“ statt.

Sind die ganzen Angebote ausschließlich für Mitglieder offen? Oder, anders gefragt: Was muss jemand tun, der kein DHTV-Mitglied ist, aber gerne an einem Angebot teilnehmen würde? 

Das ist unterschiedlich. An den „Volle 60 Minuten“-Schulungen der Schiedsrichter, die online stattfinden, kann auf jeden Fall jeder teilnehmen, dafür muss man kein Mitglied sein. Und ansonsten kann sich jeder Interessierte erst einmal bei uns melden – und im Idealfall überzeugen wir ihn oder sie dann durch unser Angebot von einem Eintritt in die DHTV (lacht). Wer sich nicht sicher ist, kann auch erst einmal unseren neuen kostenfreien Newsletter abonnieren und erhält so monatlich alle Informationen rund um die DHTV und unser Angebot.

Was ist der Mehrwert einer Mitgliedschaft in der DHTV? 

Wer in die DHTV eintritt, kann auf ein Netzwerk zurückgreifen, dass einem in vielen Bereichen Unterstützung gibt – von der vergünstigten Teilnahme an Fortbildungen oder eine Bezuschussung von Fördermaßnahmen über Ticketangebote für die beiden Final4-Turniere bis hin zu einer Beratung bei rechtlichen oder steuerlichen Themen sowie Problemen, die man im Handballumfeld hat.

Wir können beispielsweise kompetente Leute vermitteln, die in der Erstberatung auch mal kostenlos helfen oder Mustervordrucke für Vertragsgestaltungen zur Verfügung stellen. Außerdem bieten wir über Kooperationen immer wieder vergünstigte Bestellungen von Materialien und Fachliteratur an – aktuell zum Beispiel Taktikboards.

Darüber hinaus unterstützen wir Schulprojekte, Jungtrainer-Ausbildungen und sonstige Aktionen, die uns sinnvoll erscheinen. Da hat ein Mitglied vielleicht nicht direkt einen Mehrwert, aber der Handballsport wird dadurch gefördert, was wichtig ist und unser aller Ziel ist.

Du sagtest eben, dass ihr Landesverbände bei ihren Fortbildungen oder auch verschiedene Projekte gezielt unterstützt. Das heißt, als Landesverband, Kreisverband oder Verein kann man sich einfach bei euch melden und um Unterstützung bitten? 

Genau! Wie wir dann konkret unterstützen, sehen wir von Einzelfall zu Einzelfall – ob wir einen Referenten vermitteln, ein paar Bälle zur Verfügung stellen oder Schreibunterlagen für die Teilnehmer einer Fortbildung schicken.

Uns geht es darum, dort unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird. Als in der Flutkatastrophe Hallen überschwemmt wurde, haben wir versucht, den betroffenen Vereinen zu helfen, indem wir neue Bälle und neue Leibchen zur Verfügung gestellt haben, damit das Training schnell wieder aufgenommen werden konnte.

Wir wollen als DHTV in unserem Rahmen helfen und Unterstützung bieten, indem wir mit unserem Netzwerk, unseren Kontakten und Ideen für unsere Mitglieder da sind.

Warum engagierst du dich für die DHTV? 

Als Kind habe ich von meinen Trainern profitiert und war immer froh, wenn sie gutes Training gemacht haben und neue Ideen hatten. Das ist nur möglich, wenn Trainer gut ausgebildet werden. Als Spieler habe ich viele Trainer erlebt, dann bin selbst Trainer geworden. Ich finde es wichtig, den Trainerkollegen in Deutschland mit meiner Erfahrung, die ich in diesen Jahren sammeln durfte, zu helfen.